Allergien

Lieber Patient,
Die Zahl der Heuschnupfen-Allergiker wächst: Waren es vor 20 Jahren noch etwa neun Millionen, sind heute bereits cirka 30 Millionen Deutsche betroffen.

Seit einigen Jahrzehnten nehmen Allergien in allen industrialisierten Ländern dramatisch zu. Die Zahl der Allergiker hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten nahezu mit weiter steigender Tendenz verdreifacht. Inzwischen hat jeder dritte Deutsche mindestens einmal in seinem Leben Probleme mit diesen krankhaft hyperaktiven Immunreaktionen, die sich häufig gegen normalerweise harmlose Umweltstoffe wie Hausstaub, Tierhaare oder Bestandteile von Pflanzen oder Nahrungsmittel richten.

Was mit einem vermeintlich als harmlos eingestuften Heuschnupfen beginnt, entwickelt sich bei etwa einem Drittel der Heuschnupfen-Patienten innerhalb weniger Jahre zu einem Asthma bronchiale.

Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. Sie leiden doppelt so häufig unter Nahrungsmittel-Allergien wie Erwachsene. Ab einem Alter von zwei Jahren nimmt die Neigung zu Heuschnupfen kontinuierlich zu. Im siebenten Lebensjahr sind in Deutschland mindestens 15 Prozent der Kinder davon betroffen. 13 Prozent der Sechsjährigen und 18 Prozent der Vierzehnjährigen in Deutschland leiden heute bereits unter Asthma, wie eine internationale Studie zu Asthma und Allergien im Kindesalter (ISAAC) herausfand.

Als Ursache für die steigende Zahl der Allergiker werden unterschiedliche Hypothesen diskutiert.  

Eindeutig belegt ist ein erhöhtes Allergie-Risiko für Kinder, bei denen entweder ein oder beide Elternteile Allergiker sind. Offensichtlich spielen aber mehrere genetische Faktoren zusammen, es gibt also nicht das eine „Allergie-Gen“, und es scheinen auch die unterschiedlichen Krankheitsformen (Asthma, Neurodermitis, etc.) unterschiedlich genetisch festgelegt zu sein.

Einige Forscher führen den beobachteten Anstieg allergischer Erkrankungen in westlichen Industrieländern auf eine mangelnde Aktivierung des Immunsystems durch übertriebene Hygienemaßnahmen zurück. Es wird vermutet, dass der Kontakt mit bestimmten Bakterien wichtig ist. Eine prominente Studie zum Thema ist die ALEX-Studie.

Aber auch der Rückgang parasitärer Erkrankungen, die steigende Umweltbelastung, Impfungen, Behandlungen mit Antibiotika, Veränderungen der Darm- und Hautflora und veränderte Lebens- und Ernährungssituationen werden als Ursachen diskutiert.

Ein funktionierendes Immunsystem ist lebensnotwendig. Ständig suchen Zellen des Abwehrsystems nach Krankheitskeimen, um sie von körpereigenen Substanzen zu unterscheiden. Dieses Erkennen von „Selbst“ und „Nichtselbst“ sind entscheidend, um ein Überleben zu gewährleisten. Wie wichtig die Unterscheidungsfähigkeit zwischen körpereigen und fremd ist, zeigen die krankhaften Störungen der Selbsttoleranz bei Autoimmunerkrankungen oder bei allergischen Krankheitsbildern.

Entscheidend für Allergien ist die Reaktion bei der schließlich der Botenstoff Histamin freigesetzt wird. Dies löst Symptome wie Nasensekretion, Niesattacken, Nasenatmungbehinderung, Augenjucken aber auch asthmatische Reaktionen bis hin zum allergischen Schock aus.

Die Therapie der Allergie besteht aus drei Säulen. Zunächst sollte der Kontakt mit den Allergenen vermieden werden (so genannte Allergenkarenz). Dieses gelingt gut bei einzelnen Nahrungsmittelallergien (z.B. Apfelallergie) oder bei leichten Hausstaubmilbenallergien. In vielen Fällen ist dies aber fast unmöglich, wie zum Beispiel bei der Pollenallergie.

Bei der medikamentösen Therapie ist die Verringerung der Symptome Behandlungsziel. Lokal wirksame Augentropfen und Nasensprays haben dabei meist geringere Nebenwirkungen als systemische Medikamente wie Antihistaminika (z.B. Ceterizin oder Loratidin) oder Cortisontabletten bzw. -spritzen.

Bei der ursächlichen (kausalen) Behandlung handelt es sich um die spezifische Immuntherapie (SIT) oder Desensibilisierung. Hierbei wird der Körper über einen längeren Zeitraum mit der allergieauslösenden Substanz behandelt, um den Körper schrittweise an diese zu gewöhnen. Danach kann nach und nach die Fehlreaktion des körpereigenen Abwehrsystems umgelenkt werden. Therapieziel ist es, dass der Körper nach Abschluss der Behandlung das Allergen nicht mehr als Fremdkörper wahrnimmt und damit die Symptome ausbleiben. Drei Formen der spezifischen Immuntherapie werden heute bereits erfolgreich angewendet

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