Gehörgangsekzem
- wiederkehrende Ohrentzündungen
Lieber Patient,
das Gehörgangsekzem ist eine häufige und oft auch sehr hartnäckige Erkrankung in der HNO-Heilkunde. Ursachen sind häufig die Manipulation mit Wattestäbchen, Hauterkrankungen wie
z.B. Schuppenflechte oder Neurodermitis, enge Gehörgänge, systemische Erkrankungen wie die Zuckerkrankheit und Kontaktallergien gegen Kosmetika und Haarshampoo. Leider gibt es noch keine
dauerhaft, sichere Therapie bei allen Formen. Grundsätzliche ist die Lokalbehandlung mit Salbenstreifen (Antibiotika und Cortison) und Spülungen mit Wasserstoffperoxid in der akuten
Phase die richtige Behandlung. Falls generalisierte Hauterkrankungen oder eine Zuckerkrankheit vorliegen sollte hier versucht werden, einen ausreichenden Therapieerfolg zu erwirken. Bei engen
Gehörgängen ist ggf. eine Operation möglich.
Aber auch der Patient kann etwas unternehmen- Trotz Juckreiz sollte der Patient auf keinen Fall selbst im Gehörgang manipulieren. Besser ist die kontrollierte, schonende Reinigung durch
den HNO-Arzt. Bei Verdacht auf Kosmetikaallergie ist die Karenz die beste Therapie, d.h. Vorsicht mit Kosmetika und Shampoo im Gehörgang. Verschließen Sie vor dem Anwenden von Kosmetika
oder Duschen den Gehörgang vorsichtig mit ölgetränkter Watte oder mit vom Akustiker angefertigten Schwimmstöpsel. Oft hilft auch zusätzliches trocken-fönen des Gehörganges nach dem Duschen.
Sehr wichtig ist auch die regelmäßige und engmaschige Untersuchung beim HNO-Arzt, auch wenn keine Beschwerden vorhanden sind. So kann frühzeitig überschüssiges Ohrenschmalz entfernt werden bevor
es zu Entzündungen kommt.
Keinesfalls sollten eigene Spülungen z.B. mittels Ohrballon oder Lösungen aus der Apotheke vorgenommen werden. Dieses fördert meist die Entzündungen.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnten.
Ihre Dres. med. U. Sonnemann und J.C. Engelke