Polypen

Liebe Patienten-Eltern,
Die „kindlichen“ Polypen werden fälschlicherweise so genannt. Korrekter bezeichnet handelt es sich um die sogenannte Nasen-Rachen-Mandel (medizinisch: Adenoide Vegetationen). Diese befindet sich hinter dem hinteren Ende der Nase am Dach des Nasenrachenraumes. Viel bekannter sind die Gaumenmandeln, die paarweise in der hinteren Mundhöhle zu finden sind. Es handelt sich in beiden Fällen um Abwehrgewebe (lymphatisches Gewebe). Falsch wäre es, die „kindlichen“ Polypen als krankhaftes Gewebe zu bezeichnen, denn jeder Mensch hat dieses Gewebe im Nasenrachen.
Probleme gibt es erst, wenn dieses Abwehrgewebe zu groß wird. Dieses kommt leider sehr häufig bei Kindern vor, da diese im Rahmen ihrer natürlichen immunologischen Reifung zur Bildung eines funktionierenden Abwehrsystems häufige Infekte durchmachen müssen. Dieses führt wiederum zu einer permanenten Stimulation dieses Abwehrgewebes und damit zu einer Größenzunahme der Nasenrachenmandel, häufig auch der Gaumenmandeln. Kinder im Kindergarten sind durch gegenseitige Infektionen besonders betroffen.

Folgen dieser vergrößerten Nasen-Rachen-Mandel sind:

  • Verlegung der oberen Atemwege mit chronischer Mundatmung
  • Ausfall der „Klimaanlage“ Nase mit häufigeren Infekten der Atemwege
  • nächtliches Schnarchen ggf. sogar mit Atemaussetzern, Tagesmüdigkeit und körperlichen         und geistigen Gedeihstörungen
  • Sekretfluss aus Mund und Nase, da Schnäuzen und Nasenatmung nicht möglich sind
  • Durch Verlegung der Eustachischen Röhre (Tube,Mittelohrbelüftungsgang) mit Ergussbildung des Mittelohres (Flüssigkeit hinter dem Trommelfell) entstehen Hörstörungen und/oder    häufig wiederkehrende akute Mittelohrentzündungen
  • Sprachentwicklungsverzögerung durch dauerhafte Hörstörung und näselnde Aussprache
  • langfristig Abfall der schulischen Leistungen durch Konzentrations- und Hörstörungen

Der Hals-Nasen-Ohrenarzt hat die Möglichkeit sowohl die Größe der Polypen, als auch Probleme des Mittelohres, wie zum Beispiel Mittelohrergüsse (Paukenerguß), mittels spezieller Geräte zu beurteilen und von anderen Ursachen einer Hörstörung bzw. Nasenatmungsbehinderung sicher zu unterscheiden. Eine Behandlung ist immer dann notwendig, wenn der Mittelohrerguss länger als 6 Wochen besteht. Auch bei Hinweisen auf Tagesmüdigkeit, Sprachentwicklungsverzögerungen, häufige Mittelohrentzündungen, sehr häufige Atemwegsinfekte und Gedeihstörungen sollte eine operative Entfernung der Nasen-Rachen-Mandel mit Trommelfellschnitt (Paracentese) und ggf. Einlage von Belüftungsröhrchen in die Trommelfelle erwogen werden. Es handelt sich hierbei um einen risikoarmen Eingriff, der ambulant in Elmshorner OP-Zentren durch uns durchgeführt wird und meist nur wenigen Minuten dauert. In einigen Fällen wird auch eine zusätzliche Verkleinerung der Gaumenmandeln notwendig, da auch diese häufig massiv vergrößert sind und damit eine ausreichende Atmung und Belüftung des Mittelohres verhindern.
 
Wir beraten Sie gerne bezüglich einer sinnvollen Therapie Ihres Kindes. Hierbei legen wir großen Wert darauf, dass zunächst alle nicht-operativen Möglichkeiten bei der Behandlung Ihres Kindes ausgenutzt werden.

HNO Praxis Elmshorn
Dr. med. Uwe Sonnemann &
Dr. med. Jan-Christian Engelke

Ärztezentrum
Hermann-Ehlers-Weg 4
25337 Elmshorn

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HNO-Praxis Falkenried Hamburg-Eppendorf
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